Gemeindechronik

Die Entwicklung Pfarrkirchens

Die Entstehung von Pfarrkirchen hängt eng mit der geschichtlichen Entwicklung der Pfarre zusammen. Der Raum des heutigen Pfarrkirchens gehörte Tassilo III., dem Bayernherzog, der im Jahre 777 das Kloster Kremsmünster stiftete. Außerdem wurde den Mönchen von Kremsmünster das Gebiet der Tassiloquelle mit einer kleinen Kirche übertragen. Zu dieser Zeit begann sodann die Urbarmachung in dieser Gegend. Durch die Ungarneinfälle wurde auch unser Gebiet in Mitleidenschaft gezogen. Das Kloster Kremsmünster wurde im Jahre 943 vollkommen zerstört. 

Erst nachdem die Ungarn (955) durch Kaiser Otto d. Großen in der Schlacht auf dem Leichenfeld besiegt wurden, kehrte er wieder Ruhe in unser Land ein. 975 erhielt das Bistum Passau das Stift Kremsmünster samt all seinen Besitzungen. Erst nach und nach wurden sie dem Kloster wieder zurückgegeben. Papst Alexander III. bestätigte in seiner Bulle 1179 sämtliche Besitzungen des Klosters Kremsmünster. In diesem Schriftstück wird die Kirche in Hall genannt, damit ist die Kirche in Pfarrkirchen gemeint. 

Damals hieß die Gegend um Pfarrkirchen allgemein „Hall“. Die hiesige Kirche war das älteste Gotteshaus des Hallgaues. 1247 wird dieses Kirchlein schon urkundlich Pfarrkirche genannt (der Seelsorgebereich Ende des 13. Jahrhunderts unterschied bereits zwischen „Markt Hall“ und „Dorf Hall“). Da im Dorf Hall die Pfarrkirche stand, nannte man den Ort einfach Pfarrkirchen. 1378 tauchte zum ersten Mal der Name Pfarrkirchen bei Hall auf. 

Wiedergründung der Gemeinde im Jahre 1946 Seit August 1945 wurden von mehreren Männern des Ortes Schritte unternommen, um den im Jahre 1938 nach Bad Hall eingemeindeten Ort Pfarrkirchen wieder selbstständig zu machen. Am 17. März 1946 wurde über die Abtrennung geheim abgestimmt. Es waren 55 % für eine Abtrennung und 45 % dagegen. Aber es geschah nichts. So fuhren am 9. Mai 1946 zehn Männer zum Lhptm.-Stv. Bernaschek. Auch er war nicht geneigt, sich dieser Sache anzunehmen. Endlich kam eine Einigung zustande, doch Furtberg, Mengersdorf und Hehenberg waren verloren. Eine nochmalige Abstimmung brachte eine(!) Stimme Mehrheit, und so wurde Pfarrkirchen wieder eine selbstständige Gemeinde (1. Juli 1946). 

Die neue Gemeindevertretung wählte Alois Fischill zum Bürgermeister. Vizebürgermeister wurde Johann Pürstinger. Als Gemeindekanzlei wurde ein Teil der Kohlenkammer des Gasthofes Mayrbäurl adaptiert. Mit 1.1.1947 wurde Pfarrkirchen auch ein eigenes Standesamt.

Am 1.1.1948 bekam Pfarrkirchen wieder einen eigenen Gemeindearzt, Dr. Franz Kienbacher. Seine Ordination war im Kaufhaus Löhnert eingerichtet. Am 19. September übersiedelte Dr. Kienbacher nach Wartberg. An seine Stelle kam der Medizinalrat Dr. med. Bert Ziegler. Als Wohnung konnte ihm nur das Archivzimmer im Pfarrhof überlassen werden.

Am 15.1.1950 war die Weihe des neuerbauten Gemeindehauses. Die Gemeinde ging nun daran, die Wasserleitung zu bauen (1952). Zugleich wurde die Straße nach Bad Hall erweitert. Der Schulerweiterungsbau erfolgte in den Jahren 1955/56. Auch ein Sportplatz und eine Laufbahn wurden angelegt. In den folgenden Jahren erweiterte man die Ortswasserleitung in Feyregg und Mühlgrub. Ebenso begann man mit dem Ausbau des Straßennetzes (Papstberg- und Schloßbergstraße und der Hauslmaurerstraße in Feyregg). 

1958/59 wurde die Natzberger Straße (Richtung Sandlmühle) und die Dehenwangerstraße (Gürtlbauergut ,Mair im Hag) verbreitert. Zu dieser Zeit –wurde auch mit dem Ortskanal in Feyregg begonnen. Mit dem Schulzubau (Werkraum, Garderoben, Brauseraum und Turnsaal) vom Jahre 1965 bis 1967 hat die Volksschule das heutige Aussehen bekommen.

1960 kaufte die Gemeinde von Otto und Ruth Harmer, Schlossbesitzer, das erste Grundstück für Siedlungszwecke (4.800 m2) Der zweite Kauf von ca. 20.000 m2 erfolgte im Jahre 1962. In den nächsten Jahren folgten Aufschließungsarbeiten (Straßen, Kanal). Der dritte Grundkauf erfolgte im Jahre 1969. Ein 3,3 ha großes Siedlungsgrundstück, auf dem Bauplätze für 28 Siedler- und für drei Styriawohnhäuser und ein Kinderspielplatz errichtet wurden, hat die Gemeinde erworben. 

Ebenso wurde im Jahre 1974 ein 3,5 ha großes Grundstück von Frau Harmer Ruth für 35 Parzellen angekauft. In dieser Zeit fällt auch der Neubau des Zeughauses der Feuerwehr von Pfarrkirchen. 1971 konnte die Gemeinde der Freiwilligen Feuerwehr ein Tankfahrzeug übergeben. Eine große Leistung war der Bau eines Pfarrcaritas-Kindergartens (1974). 

Die gesamte Pfarrgemeinde, die Ortsgemeinde und die Oö. Landesregierung trugen zur raschen Vollendung des Baues bei. Die wesentlichsten Aufgaben der Gemeinde in den letzten Jahren waren die Straßenausbauten mit der Straßenbeleuchtung, die Kanalisation in den Ortschaften Feyregg und Pfarrkirchen. Aufgrund der starken Regenfälle kam es am 12. August 2002 zu einer Hochwasserkatastrophe. Häuser und Landschaftsteile an den Bächen wurden überschwemmt. Durch die Hilfsbereitschaft der Gemeindebürger und der unbürokratischen Hilfe (finanzielle Unterstützung) konnten die Belastungen etwas gemindert werden.

Am 16. November 2002 haben Sturmböen Bäume in Waldbeständen umgeworfen. Die Wartberger Landestraße im Bereich des Krennholzes musste gesperrt werden und war einen Tag lang nicht passierbar. Im März wurde der Spatenstich für den Gemeindeamtszubau gefeiert, mit den Bauarbeiten wurde im Mai begonnen und Anfang November wurde der künftige Sitzungsraum provisorisch als Büroraum für die Verwaltung bezogen.